Kompressionsstrümpfe sind nicht Stützstrümpfe

Sehr häufig wird der Begriffe Stützstrümpfe und Kompressionsstrümpfe als Synonym verwendet.  Es handelt sich jedoch um zwei verschiedene Produkte, auch wenn das Funktionsprinzip auf den gleichen Grundlagen basiert. Wir möchten in diesem Artikel Klarheit schaffen und die Unterschiede hervorheben.

Kompressionsstrümpfe sind medizinische Hilfsmittel, welche vom Arzt verordnet werden. Je nach Indikation kommen verschiedene Kompressionsklassen zum Einsatz. Kompressionsstrümpfe müssen genau angepasst werden und sind in entsprechenden Institutionen wie Sanitätshäuser erhältlich. Stützstrümpfe werden nicht zur Therapie von Venenerkrankungen eingesetzt. Sie dienen ausschliesslich einer gesunden Prophylaxe. Auch Kompressionsstrümpfe können vorbeugend eingesetzt werden.

Die Venen als Grundlage

Die Venen haben die Aufgabe, das sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen zu führen. Damit das Blut nur in eine Richtung fliessen kann, sind Venenklappen vorhanden, welche den hydrostatischen Druck verringern. Viel Stehen und Sitzen wie es in den meisten Berufen üblich ist bedeutet eine grössere Belastung für die Beinevenen, der Druck steigt und der  venöse Rückfluss sinkt. Ein ganz wichtiger Mechanismus für eine gesunde Durchblutung ist die Wadenpumpe oder auch Muskelpumpe. Jedes mal, wenn der Muskel kontrahiert, wird das Blut zurückgepresst. Kommt es zum Versagen einer dieser Systeme, so manifestieren sich die Symptome. Zu beginn werden vor allem müde Beine und nächtliche Wadenkrämpfe bemerkt. Im Verlauf kommt es zur Schwellung, welche am Abend im Knöchelbereich gesucht werden muss. Wird keine Prophylaxe betrieben bilden sich Besenreiser und Krampfadern aus. Das Endstadium der Erkrankung ist das offene Bein.

Druck von aussen mit Strümpfen ist gesund

Kompressionsstrumpf mit festem Gewebe
Kompressionsstrumpf

Da zeigt der medizinische Kompressionsstrümpfe sein volles Potential. Der Druck wird in verschiedene Klassen eingeteilt und unterliegt strengen Vorschriften. Auf Grund der Kompression von aussen verkleinern sich die Beinvenen, so dass die Venenklappen schliessen können. Der Blutfluss in die falsche Richtung wird damit verhindert. Wer schon Beschwerden wie Krampfadern oder Schwellungen hat, sollte sich vom Arzt Kompressionsstrümpfe verschreiben lassen. Wichtig ist die genaue Passform, was eine Einzelanfertigung bedeuten kann.

Darum ist ein Stützstrumpf kein Kompressionsstrumpf

Feine Stützstrümpfe
Stützstrumpf

Stützstrümpfe haben im Gegensatz zu Kompressionsstrümpfen keinen genau definierten Druckverlauf. Bei Venenleiden ist die graduelle Druckabnahme von grosser Wichtigkeit, damit es nicht zur Stauung kommt. Oft werden Stützstrümpfe nicht vermessen, sondern anhand der Schuhgrösse bestimmt, somit ist es unmöglich die Druckverhältnisse am Bein zu normieren.  Stützstrümpfe können Krampfadern vorbeugen, werden aber im medizinischen Bereich nicht eingesetzt.

Stützstrümpfe sind optisch ansprechender als Kompressionsstrümpfe. Da die Richtlinien mehr Freiheit zulassen, sind sehr modische Modelle auf dem Markt. Aber auch Kompressionsstrümpfe sind dank Einsatz von Lycra und Nylon transparent geworden. Auch schöne Abschlussbänder gehören zum Standard. Beide Strumpfvarianten gibt es übrigens auch für Männer.

Gut zu wissen

Ein Grossteil der Erwachsenen leidet an Veränderungen der Venen. Nur ein kleiner Teil, ca. einen Drittel der betroffenen Patienten befindet sich in einer Therapie. Das wirkt sich massiv auf die Gesundheitskosten aus. denn je weiter die Krankheit vortgeschritten, desto aufwändiger die Bahandlung.

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One Comment to “Kompressionsstrümpfe sind nicht Stützstrümpfe”

  1. Interessant, dass es verschiedene Klassen von Kompressionsstrümpfen gibt. Ich habe seit langem Probleme mit schweren Beinen am Abend. Seit ich die Strümpfe entdeckt habe hat sich das deutlich gebessert.

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