Schwellungen der Beine können unterschiedliche Ursachen haben. Am häufigsten sind sie auf venöse oder lymphatische Erkrankungen zurückzuführen. In dieser Situation ist eine konsequente Kompressionstherapie angezeigt, um das Ödem zu bekämpfen, die Durchblutungssituation zu verbessern und schwere Hautveränderungen als Spätfolge zu verhindern. Erfahren Sie mehr zur sicheren Behandlung von Schwellungen.
Ursachen für Schwellungen
Die Ursachen für Beinschwellungen können unterschiedlich sein. Hier ein kurzer Überblick über mögliche Erkrankungen.
Venenschwäche
Wer an ausgeprägten Krampfadern leidet wird früher oder später Schwellungen bekommen. In den geschlängelten Gefässen funktionieren die Venenklappen nicht mehr und es kommt mit der Zeit zu einem Druckanstieg. Dadurch wird eine übermässig grosse Menge Flüssigkeit aus den Gefässen ins Gewebe gepresst. Das Phlebödem, wie die venöse Schwellung in der Fachsprache heisst, wird mit Kompression behandelt, um dunkle Hautverfärbungen und chronische Wunden (offenes Bein, Ulcus cruris venosum) vorzubeugen.
Lymphödem
Um das Gewebe zu ernähren, ist die Flüssigkeit im Körper ständig in Bewegung, tritt aus den Gefässen aus und wird wieder aufgenommen. Beim gesunden Menschen wird die Flüssigkeit aus dem Zwischenzellraum durch den Vorgang der Lymphbildung abgeleitet. Sind die feinen Lymphgefässe nach einer Operation geschädigt oder von Geburt an falsch angelegt, kommt es zu einem Lymphödem. Die Schwellung muss immer mit Kompression behandelt werden um Verhärtungen des Beins zu verhindern und Spannungsschmerzen zu lindern.
Lipödem
Übermässig wucherndes Fettgewebe stört bei dieser Erkrankung die Lymphbildung. Die Behandlung erfolgt wie beim Lymphödem mit einer intensiven, lebenslangen Kompressionstherapie.
Herz- oder Nierenschwäche
Der Rückfluss von venösem Blut wird vom Herz und weiteren Mechanismen angetrieben. Ist das Herz geschwächt, staut sich das Blut in den Venen, es kommt zu Schwellungen. Ob diese mit Kompression behandelbar sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sind geschwollen Beine auf eine Erkrankung der inneren Organe zurückzuführen, ist vor der Kompressionstherapie immer zuerst der behandelnde Arzt zu konsultieren.
Weitere Erkrankungen
Schwellungen der Beine können weitere Ursachen haben, auf die an dieser Stelle nicht weiter eingegangen wird. Fragen Sie Ihren Arzt, falls Sie an Schwellungen leiden.
Die Kompressionstherapie
Kompression kann bei Schwellungen auf ganz unterschiedliche Weise appliziert werden. Früher waren Verbände das Mittel der Wahl. Heute weiss man, dass diese oft nicht den benötigten Druck bieten und vom Patienten aufgrund des geringen Tragekomforts schnell wieder ausgezogen werden. Moderne Kompressionsstrümpfe, neuartige Kompressionssysteme und die apparative intermittierende Kompression (AIK) bieten heute zum Glück komfortable und wirkungsvolle Alternativen.
Kompressionsstrümpfe
An Kompressionsstrümpfen führt bei Schwellungen kein Weg vorbei. Sie üben einen Druck auf’s Bein aus und verhindern so das Anschwellen. Bei Schwellungen ist immer ein Strumpf mit mittlerer bis hoher Stiffness zu wählen. Er sorgt bei Bewegung für eine leichte Massagewirkung und hilft so, das Bein frei von Ödemen zu halten. Da Kompressionsstrümpfe den venösen Blutfluss anregen, wird auch die Filtration von Flüssigkeit ins Gewebe reduziert, das Problem wird also direkt am Ursprung bekämpft.
Kompressionsstrümpfe sind moderne Textilien, die nicht nur Komfort bieten, sondern auch eine ansprechende, unauffällige Optik aufweisen. Von einfachen rundgestrickten Strümpfen bis hin zu flachgestrickten massgefertigten Modellen gibt es verschieden Varianten in tollen Farben. Für eine wirkungsvolle Kompressionstherapie bei Schwellungen empfehlen wir unter anderem folgende Modelle.
Venosan 7002
Der feste Strumpf mit Baumwolle und pflegenden SeaCell Fasern ist ideal bei Hautproblemen.
Juzo Dynamic
Der therapieintensive Strumpf ist in schönen Farben wie Blaubeere und Mohn erhältlich.
Juzo Expert
Bei ausgeprägten Lymphödemen ist der flachgestrickte Strumpf genau die richtige Wahl. In vorkonfektionierten Grössen oder als Massstrumpf in allen aktuellen Modefarben erhältlich.
AIK
Die apparative intermittierende Kompressionstherapie (AIK) wird bei Schwellungen ergänzend zur Behandlung mit Kompressionsstrümpfen eingesetzt. Die durch ein spezielles Gerät mit aufblasbarer Manschette erzeugte Wechseldruckmassage treibt Flüssigkeit zuverlässig aus dem Gewebe. Da die venöse Durchblutung gesteigert wird, ist eine schnelle Verbesserung der Hautsituation möglich und das Abheilen von chronischen Wunden wird begünstigt.
Bei der AIK wird ausserdem die Aktivität der Lymphgefässe angeregt, was einen nachhaltig entstauenden Effekt hat, gleich wie bei der klassischen Lymphdrainage. Bei Lymphödem wird die AIK deshalb oft als Teilersatz der manuellen Lymphdrainage angewendet.
Ein grosser Vorteil der AIK ist ihre einfache, zeitunabhängige Anwendung. Die apparative Kompressionstherapie kann immer und überall angewendet werden. Vor allem Lymphödempatienten die lebenslang auf eine Behandlung angewiesen sind, profitieren von der Flexibilität der AIK. Plötzlich auftretende Spannungsschmerzen lassen sich auch am Samstagabend behandeln, wenn jede Lymphdrainagepraxis geschlossen hat.
Das VASOprime wave 4 ist das erste AIK Gerät, welches speziell für die Anwendung zu Hause entwickelt ist. Entsprechend einfach gestaltet sich die Anwendung. Dank Bildern auf dem Touch Screen Display ist das Einstellen der gewünschten Therapie ganz simpel.
Gut zu wissen: Die AIK ist verordnungsfähig und muss von der obligatorischen Krankenkasse mit 3.15 Fr./ Tag vergütet werden, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt.
Circaid Kompressionssystem
Ist das Bein stark geschwollen, kann nicht sofort ein Kompressionsstrumpf gewählt werden, er wäre nach wenigen Tagen zu gross, weil er die Schwellungen zurückdrängt. Sinnvoller ist zu Beginn der Kompressionstherapie eine Entastauungsphase. Hier eignet sich Circaid bestens. Die Manschette lässt sich vollständig öffnen (einfaches Anziehen) und wird auf der Vorderseite durch mehrere Verschlusszügel mit Klett zugemacht. Dank des einfachen Verschlusssystems lässt sich die Kompression jederzeit anpassen.
Sicherheit dank BPS
Damit der benötigte Therapiedruck gewährleistet ist, verfügt Circaid über das BPS (Built-in Pressure System). Mit einer Messkarte wird die eingestellte Kompression schnell und zuverlässig ermittelt. Dazu muss die Messkarte lediglich an die jeweils zwei feinen Linien auf den Verschlusszügeln von Circaid gehalten werden. Eine farbige Skala zeigt den eingestellten Druck an.
Circaid ist für die Behandlung von venösen (Circaid juxtacures) und lymphatischen (Circaid juxtafit) Schwellungen geeignet.
Um die maximale Entstauung zu erreichen, ist eine Kombination von Circaid mit regelmässigen AIK Anwendungen zu empfehlen.
Kompressionsverbände
Dank modernen Lösungen wie z.B. Circaid sind Kompressionsverbände nur noch selten nötig. Wenn das Einbinden doch einmal unumgänglich ist, sollte man sich auf spezielle Verbandsets wie z.B. Urgo K2 verlassen. Die speziellen Binden sind mit dem PresSure-System ausgestattet. Es zeigt durch aufgedruckte Ovale an, wann der benötigte Druck erreicht ist. Sind die Ovale alle zu runden Kreisen gedehnt, weist der Verband eine gleichmässige Kompression auf.
Umfassende Kompressionstherapie bei Schwellungen
Je nach Ursache und Hartnäckigkeit von Schwellungen sieht die Kompressionstherapie anders aus. Bei leichten venösen Schwellungen kann ein einfacher Kompressionsstrumpf ausreichend sein, während bei einem Lymphödem die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) angezeigt ist. Sie setzt sich aus dem Tragen von Kompressionsstrümpfen/Circaid/Verbänden, regelmässiger apparativer und/oder manueller Lymphdrainage, sowie Entstauungsübungen und Hautpflege zusammen. Lassen Sie sich bei Schwellungen durch Ihren Arzt untersuchen und nehmen Sie bei Fragen unsere kompetente Beratung in Anspruch.
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