Kompressionsstrümpfe sind medizinische Hilfsmittel, die zur Thromboseprophylaxe und Therapie eingesetzt werden. Vorbeugend reichen manchmal auch schon die leichteren Stützstrümpfe. Beim postthrombotischen Syndrom hingegen werden sehr feste Kompressionsstrümpfe benötigt. Hier erfahren Sie alles rund um Strümpfe gegen Thrombose.
Die Thrombose
Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel im Blutgefäss, normalerweise in einer (Bein-)Vene. Je nach Grösse und Lage verstopft das Gerinnsel (Thrombus) das Gefäss und behindert so den Blutfluss. Das macht sich durch Schwellung, Rötung oder auch muskelkaterartige Schmerzen bemerkbar. Beim Verdacht auf eine Thrombose ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen, denn wenn sich das Gerinnsel löst und in die Lunge gelangt, kann es zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie kommen.
Aber auch die Spätfolgen der Thrombose sind nicht zu unterschätzen. Die Gefässwand und die daraus entspringenden Venenklappen werden bei einer Thrombose nämlich geschädigt und vernarben. Das führt langfristig zu einer schlechten Durchblutung, einhergehend mit Hautveränderungen, Verhärtungen und allenfalls einem offenen Bein. Diese Venenschwäche nach Thrombose wird postthrombotisches Syndrom (PTS) genannt.
Am besten ist es also, Kompressionsstrümpfe gegen Thrombose schon zu tragen bevor es zu einer Erkrankung kommt. Aber auch danach ist die Kompressionstherapie noch sinnvoll.
Ursache der Thrombose
Für die Entstehung einer Thrombose kommen folgende Ursachen in Frage:
- Veränderungen der Gefässwand z.B. bei Venenentzündung (Phlebitis), bei Rauchern, durch gewisse Medikamente oder Verletzungen.
- Veränderte Fliessgeschwindigkeit des Blutes, z.B. bei langem Sitzen im Büro oder auf Reisen, bei Bettlägerigkeit.
- Veränderte Blut-Zusammensetzung aufgrund (erblicher) Erkrankungen. Unzureichende Flüssigkeitszufuhr kann das Blut ebenfalls eindicken lassen und zusammen mit anderen Faktoren eine Thrombose begünstigen.
Stütz- und Kompressionsstrümpfe beschleunigen den venösen Blutfluss und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Thromboseprophylaxe.
Die richtigen Strümpfe finden
Je nach Indikation werden andere Strümpfe benötigt. Welcher Strumpf wann sinnvoll ist, erfahren Sie im folgenden. Alle Modelle finden Sie jetzt führenden Onlineshop unter www.kompressionsstruempfe.ch
Thromboseprophylaxe auf Reisen
Beim Reisen sitzt man lange, trinkt wenig und die Luft ist oft trocken, dadurch erhöht sich das Thromboserisiko. Wer gesunde Venen hat, kann hier mit Reisestrümpfen vorbeugen. Die Stützstrümpfe haben eine leichte Kompression um den venösen Blutfluss anzuregen. Sie bieten aber auch einen hohen Komfort und sind speziell an die Bedürfnisse von Reisenden angepasst.
Empfehlung: Reisestrümpfe, z.B. Venosan Support Socks Cotton, bei ausgeprägten Krampfadern einen Kompressionsstrumpf der Klasse 2, z.B. Sigvaris Magic, Mediven for men.
Thromboseporphylaxe in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft nimmt die Blutmenge zu, der Blutfluss verlangsamt sich und die hormonelle Veränderung begünstigt eine Thrombose. Ausserdem kann man im Fall einer Thrombose nur schlecht behandelt werden, weil blutverdünnende Medikamente das Kind schädigen könnten. Es ist also sinnvoll vorzubeugen. Bei gesunden Venen reicht hierfür oft ein Kompressionsklasse 1 Strumpf. In der Regel wird aber ein Kompressionsstrumpf der Klasse 2 verordnet, auch weil dieser durch die Krankenkasse vergütet wird.
Empfehlung: Elastischer Kompressionsstrumpf Klasse 2, z.B. Sigvaris Magic, Venosan 4002.
Thromboseprophylaxe bei Bettlägerigkeit
Wenn man aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls ans Bett gefesselt ist, steigt das Thromboserisiko. Mit speziellen Antithrombose-Strümpfen kann man hier gut vorbeugen. Sie haben nur einen leichten Druck und sind auch in der Nacht komfortabel und sicher.
Empfehlung: Antithrombosestrümpfe, z.B. mediven thrombexin 18.
Thromboseprophylaxe bei erhöhtem Risiko
Erblich bedingte Erkrankungen der Blutgerinnung (erhöhte Gerinnungsneigung) werden oft medikamentös behandelt. Gerade wer im Beruf viel sitzt, übergewichtig ist oder zusätzlich an Krampfadern leidet, sollte zusätzlich mit Kompressionsstrümpfen vorbeugen.
Empfehlung: Kompressionsstrumpf Klasse 2, für Damen z.B. Venosan 4002, für Herren z.B. mediven for men.
Thrombose behandeln
Die Thrombose stellt einen medizinischen Notfall dar, begeben Sie sich beim Verdacht auf eine Thrombose deshalb unverzüglich in ärztliche Behandlung. Die Behandlung setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Medikamente stoppen die weitere Gerinnung und unterstützen die Auflösung des Gerinnsels. Kompressionsverbände unterstützen den Blutfluss und helfen Schwellungen zu reduzieren. Wenn das Bein nur noch leicht geschwollen ist, wird der Verband durch Kompressionsstrümpfe ersetzt.
Um das postthrombotische Syndrom vorzubeugen, sollten die Strümpfe mindestens bis 2 Jahre nach der Thrombose getragen werden.
Empfehlung: mittlerer bis fester Kompressionsstrumpf Klasse 2 oder höher (gemäss Verordnung Ihres Arztes), z.B. Venosan 3002, Juzo Dynamic, mediven plus.
Bei geschwollenem Bein wird zuerst mit einem Kompressionsverband oder Circaid juxtacures behandelt, erst wenn die Schwellungen weg sind, wählt man den Strumpf.
Postthrombotisches Syndrom (PTS)
Sind die Venen nach einer Thrombose geschädigt, muss man täglich Kompressionsstrümpfe tragen. Ansonsten schreitet die erworbene Venenschwäche immer weiter voran. Die schlechte Durchblutung führt schlussendlich zu Schwellungen, Hautveränderungen und im schlimmsten Fall zu einem offenen Bein. Gerade bei Schwellungen sollte man einen relativ festen Strumpf wählen.
Empfehlung: mittlerer bis fester Kompressionsstrumpf der Klasse 2 oder 3, z.B. Venosan 7002, Juzo Dynamic oder mediven forte.
Ergänzende Therapie mit AIK
Spricht man im Zusammenhang mit Thrombose von der Kompressionstherapie, denkt man an Kompressionsstrümpfe oder Verbände. Es gibt aber auch die apparative intermittierende Kompressionstherapie (AIK), eine maschinelle Kompressionstherapie, die täglich für ca. 30 Minuten durchgeführt wird.
Sie ergänzt die Behandlung mit Kompressionsstrümpfen optimal und ist sehr effektiv in der Thromboseprophylaxe.
Patienten mit postthrombotischem Syndrom profitieren gleich doppelt. Die AIK hilft Schwellungen zu reduzieren. Gleichzeitig wird die venöse Durchblutung angeregt, sodass Gewebeschäden vorgebeugt werden.
Empfehlung: VASOprime wave4 AIK Mietgerät, vergütbar durch die Krankenkasse.