Kompressionsstrümpfe unterstützen die Venen und helfen so unangenehme Schweregefühle vorzubeugen. Sie verhindern aber auch, dass venöse Erkrankungen voranschreiten und reduzieren Schwellungen. Mehr über den genauen Wirkmechanismus bei den verschiedenen Venenerkrankungen erfahren Sie unten. Dieses Wissen ist eine wichtige Voraussetzung für die Therapietreue und wird es Ihnen erleichtern Ihre Kompressionsstrümpfe täglich zu tragen.
Das Venensystem
Venen sind die Blutgefässe, die sauerstoffarmes („verbrauchtes“) Blut zurück zum Herzen transportieren. Von den Füssen zum Herzen hin, muss das Blut also entgegen der Schwerkraft transportiert werden. Das ist Schwerstarbeit und wird durch das Zusammenspiel verschiedener Mechanismen bewerkstelligt. Einerseits hat das Herz eine Sogwirkung. Andererseits werden die Beinvenen durch die Muskelbewegung ausgepresst (Muskelpumpe). Damit das Blut durch die Schwerkraft nicht wieder rückwärts Richtung Fuss fliesst, sind die Venen mit Klappen ausgestattet. Diese feinen Segel öffnen sich nur, wenn Blut von unten gegen oben hindurchfliesst. Fliesst das Blut in die falsche Richtung, schliessen sich die Klappen sofort.
Wirkung der Strümpfe auf die Venen
Kompressionsstrümpfe drücken das Bein leicht zusammen. Dadurch werden auch die Venen im Bein zusammengepresst. So wird die Funktion der Venenklappen unterstützt, weil sich die feinen Klappen näher kommen und dicht abschliessen können. Der verringerte Venendurchmesser führt zu einer erhöhten Blutflussgeschwindigkeit.
Wirkungsweise bei Krampfadern
Krampfadern sind nichts anderes als erweiterte Venen. In den erweiterten Gefässen funktionieren die Venenklappen nicht mehr, weil die feinen Ausstülpungen der Gefässwand, die sich eigentlich berühren sollten nicht mehr miteinander in Kontakt kommen. Das Blut versackt in den Beinen und drückt mit mehr Kraft auf darunterliegende noch gesunde Venenklappen, die dadurch ebenfalls geschädigt werden.
Da Kompressionsstrümpfe die erweiterten Krampfadern zusammendrücken, kommen sich die Venenklappen wieder näher und können besser funktionieren. Ausserdem wird der Druck auf die gesunden Klappen reduziert.
Wirkungsweise bei Thrombose
Thrombosen entstehen unter anderem dann, wenn das Blut in den Venen stehen bleibt. Die Hämodynamik lässt sich mit Strümpfen verbessern. So wird verhindert, dass der Thrombus weiter wächst, oder dass sich während der Heilungsphase neue Gerinnsel bilden.
Da bei der Thrombose die Gefässwand und die Venenklappen geschädigt werden, sollte man danach konsequent Strümpfe tragen, um das postthrombotische Syndrom vorzubeugen. Das schont die noch gesunden Gefässabschnitte.
Wirkungsweise bei Schwellungen
Der Blutkreislauf ist kein abgedichtetes System. Aus den feinsten Haargefässen (Kapillaren) tritt immer etwas Flüssigkeit ins umliegende Gewebe aus, um Nährstoffe zu den Zellen zu transportieren. Wenn die Venen geschädigt sind, erhöht sich der Druck in den Kapillaren und es wird vermehrt Flüssigkeit ins Gewebe gepresst, das Bein schwillt an. Strümpfe fördern den Blutfluss und reduzieren dadurch auch den Druck auf die feinen Gefässe. So wird weniger Flüssigkeit ins Gewebe gepresst und die Schwellungen nehmen ab.
Bei einem offenen Bein
Das offene Bein entsteht, wenn die Venen stark geschädigt sind. Typischerweise viele Jahre nach einer Thrombose oder wenn ausgeprägte Krampfadern unbehandelt bleiben, verschlechtert sich die Versorgung des Beins mit Nährstoffen so stark, dass die Haut stellenweise abstirbt.
Dann sind Kompressionsstrümpfe gefragt. Sie fördern die Durchblutung, sodass die Haut wieder besser mit Nährstoffen versorgt wird und heilen kann. Ausserdem werden Schwellungen reduziert.
Spezialfall Lymphödem
Kompressionsstrümpfe wirken nicht nur auf die Blutgefässe, sondern auch auf die Lymphgefässe. Hier ist es vor allem die Massagewirkung des Strumpfs, der die Kontraktion der Lymphgefässe anregt und so hilft Schwellungen zu reduzieren. Der Druck verhindert ausserdem, dass das Bein zu stark anschwellt. Bei Lymphödem sind die Anforderungen an einen Strumpf meist etwas komplexer.
Niedrige vs. hohe Stiffness
Oben haben Sie erfahren, wie Kompressionsstrümpfe auf die Venen und Lymphgefässe wirken. Wie stark die Wirkung ist, hängt allerdings auch von der Stiffness des Gestricks ab. Hochelastische Strümpfe (niedrige Stiffness) unterstützen die Venen vor allem durch einen hohen Ruhedruck, der die Venen konstant leicht zusammenpresst.
Kompressionsstrümpfe mit hoher Stiffness (festes, unelastisches Gestrick) drücken das Bein bei Ruhe nicht so stark zusammen. Sie entfalten ihre volle Wirkung erst dann, wenn man sich bewegt. Dann nämlich, wenn die Muskeln sich bei jedem Schritt aufblähen. Dieser Bewegung gibt der Strumpf nicht nach, sodass durch den Druck des Muskels von innen und den Gegendruck des Strumpfs von aussen eine anregende Massagewirkung entsteht. Diese starke Unterstützung ist vor allem bei Schwellungen und ausgeprägten Venenleiden gefragt.
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