Laufmaschen und Löcher in Kompressionsstrümpfen sind ärgerlich, treten aber zum Glück nur sehr selten auf. Damit das so bleibt, führen die Hersteller regelmässige Qualitätskontrollen in jedem Produktionsschritt durch. Mit Bildern aus dem Labor von Sigvaris zeigen wir Ihnen, wie diese Kontrollen und Tests aussehen, um eine gleichbleibende Qualität der Strümpfe zu garantieren.
Kompressionsstrümpfe aus reissfesten Fäden
Kompressionsstrümpfe sollen einerseits elastisch sein und andererseits genügend widerstand bieten um die Venen zu stützen. Möglich macht das ein elastischer Faden, der meist aus Elasthan besteht. Damit das Elasthan nicht direkt auf der Haut liegt und auch um dem Strumpf die nötige Stabilität zu verleihen, wird der elastische Faden mit zwei unelastischen Fäden umwunden. Sie bestehen aus weichen Mikrofasern, Tactel oder manchmal auch etwas Baumwolle.
Bevor dieser doppelt umwundene Faden in die Strickmaschine darf, steht schon ein erster Stopp im Labor an. Hier wird die Reissfestigkeit des fertigen Fadens geprüft, wie das untenstehende Video zeigt. Ein normales Garn für medizinische Kompressionsstrümpfe lässt sich um 250-400% dehnen. Ist dieser Test erfüllt, geht es für das Garn in die Strickerei.
Laufmaschen bei Kompressionsstrümpfen
Während des gesamten Strickprozesses wird die Fadenspannung gemessen, sodass allfällige Schäden am Garn sofort auffallen würden. Um auf Nummer sicher zu gehen, wird trotzdem jeder Strumpf nach dem Stricken über eine schwarze Schablone gezogen und optisch auf Schäden geprüft. So wird verhindert, dass beschädigte Strümpfe die Produktion verlassen.
Wenn Laufmaschen entstehen, ist das in der Regel auf Beschädigungen bei der Anwendung zurückzuführen. Das Material ist zwar sehr dehnbar und reissfest, harte Kanten können die Fäden aber beschädigen und so zu Löchern oder Laufmaschen im Gestrick führen. Um das zu verhindern, zieht man die Kompressionsstrümpfe am besten mit gummierten Handschuhen an. Vorsicht geboten ist auch mit dem Reissverschluss von Jeans, der die Strümpfe beim An- oder Ausziehen der Hosen beschädigen kann.
Martindale Scheuertest bei Strümpfen
Ein weiterer Test um eine gleichbleibende Qualität von Kompressionsstrümpfen zu gewährleisten ist der Martindale Scheuertest. Dieser wird üblicherweise bei Wohntextilien durchgeführt, kann aber auch die Scheuerbeständigkeit von allen anderen Textilien prüfen. Dazu wird ein rundes Stück Stoff aus dem zu prüfenden Textil ausgestanzt und auf einen abgerundeten Metallbolzen gespannt. Das Gerät reibt diesen Prüfling in grossen Kreisen über eine mit grobem Wollstoff bespannte Fläche. Die Anzahl Reibungen bis zum Verschleiss des Stoffs wird auch als Martindale Zahl bezeichnet. Unten sehen Sie einen Vergleich zwischen dem Sigvaris Traditional mit einer herkömmlichen Jeanshose. Der Sigvaris Kompressionsstrumpf hat 75500 Umdrehungen mehr ausgehalten als die Jeanshose. Diese hohe Martindale Zahl beweist, dass Kompressionsstrümpfe nicht nur viel abriebbeständiger sind als Jeans, sondern auch als Stoffpolster die im öffentlichen Verkehr eingesetzt werden.
Zwischen den einzelnen Gestricksqualitäten gibt es natürlich auch Unterschiede. Wer viel auf den Beinen ist und körperlich arbeitet, wählt deshalb am besten einen Kompressionsstrumpf mit einem festen Gestrick, wie z.B. den Sigvaris Traditional, Thermoregulating oder Masculine.
Weiterführende Beiträge und Links zum Thema
- Die Schweizer Marke Sigvaris hat eine lange Tradition. Noch heute werden die Strümpfe in St.Gallen hergestellt. Wir haben die Produktion besichtigt und exklusive Einblicke erhalten. Bilder und mehr gibt’s im Beitrag „Sigvaris – Kompressionsstrümpfe aus St.Gallen„.
- Sigvaris Strümpfe werden stetig verbessert und an die Bedürfnisse von Kundinnen und Kunden angepasst. Jetzt wurden auch die Namen, sowie Verpackungen einem Update unterzogen. Erfahren Sie mehr über die neuen Sigvaris Strümpfe.