Das postthrombotische Syndrom

Eine Thrombose ist manchmal schmerzhaft, manchmal fast symptomfrei. Unabhängig davon kann sie zur Schädigung der Blutgefässe führen, was langfristige Folgen hat. Das postthrombotische Syndrom (PTS) ist eine Venenschwäche, die nach einer Thrombose auftritt. Lernen Sie mehr über die Erkrankung und deren Behandlung.

Der Blutkreislauf

Im Körper finden sich grob gesagt zwei verschiedene Blutgefässarten, die Arterien und die Venen. Die Arterien transportieren sauerstoffreiches Blut vom Herzen weg, während die Venen das „verbrauchte“, sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen transportieren. Durch den aufrechten Gang des Menschen ist der hydrostatische Druck in den Beine sehr hoch und der Transport des Blutes entgegen der Schwerkraft nicht ganz einfach. Neben der Saugwirkung des Herzens sind deshalb weitere Mechanismen, zu denen auch die Muskelpumpe gehört, nötig um den venösen Blutfluss aufrecht zu erhalten.

Die Muskelpumpe

Werden die Muskeln bewegt, nimmt der Umfang der Muskelbäuche zu. Das wirkt sich auch auf die Venen aus, welche nahe an den Muskeln verlaufen. Der Druck der Muskeln presst die Venen aus, was innert weniger Minuten zu einer Druckverminderung in den Gefässen führt und den Blutfluss begünstigt. Damit das Blut in den Venen in die richtige Richtung fliesst (anterograd), sind die Venen mit Klappen ausgestattet. Sie öffnen sich nur wenn Blut von unten dagegen gepresst wird. Ein Rückfluss (Reflux) in Richtung Fuss wird verhindert.

Tiefe Beinvenenthrombose

Zu einer Thrombose kann es aus verschiedenen Gründen kommen. Hier erfahren Sie mehr zur Entstehung der tiefen Beinvenenthrombose.

Beinvenen-Thrombose

In jedem Fall muss bei Verdacht auf eine Thrombose unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Durch die Gabe von Medikamenten wird die Vergrösserung des Thrombus verhindert und probiert das Gerinnsel aufzulösen. Verschiedene körpereigene Heilungsversuche unterstützen die Auflösung, was jedoch zu Entzündungen der Gefässwand führt. In den meisten Fällen kann der Thrombus ausserdem nicht vollständig aufgelöst werden. Der Körper bildet in diesem Fall Bindegewebe, das den Thrombus an die Gefässwand zieht und die Durchlässigkeit der Vene im besten Fall wieder herstellt.

Postthrombotisches Syndrom

Nach einer tiefen Beinvenenthrombosen (TVT) kann die Vene nicht immer vollständig rekanalisiert werden. Durch die Entzündungsreaktion und Verwachsungen kommt es ausserdem zu Schädigungen der Venenklappen. Bei 25-50% der Thrombosepatienten führt das zum postthrombotischen Syndrom.

Der venöse Blutfluss ist schwerwiegend gestört. Durch die geschädigten Klappen ist ausserdem die Muskelpumpe wirkungslos. Sie bewirkt keine Verbesserung des venösen Abflusses mehr und der Druck in den Venen bleibt konstant hoch. Das führt zu einer erhöhten Filtration von Flüssigkeit ins Gewebe und einer schlechteren Durchblutungssituation. Bemerkbar macht sich das postthrombotische Syndrom mit Schwellungen (Ödem), Schweregefühl, Spannungsschmerzen, Hautverfärbungen und Verhärtungen bis hin zu Narbenherden (Atrophie blanche) und chronischen offenen Wunden (Ulcus cruris venosum).

Vorbeugen

Wirklich vorbeugen lässt sich das postthrombotische Syndrom leider nicht. Wer aber direkt ab der Thrombose-Diagnose mit der Kompressionstherapie beginnt und diese strikte einhält, kann wenigstens schwere Symptome vorbeugen. Wer die verordneten Kompressionsstrümpfe täglich trägt, kann die Entstehung von Hautverfärbungen, Verhärtungen und offenen Wunden oft verhindern oder wenigstens hinauszögern.

Behandeln

Treten bereits erste Symptome des postthrombotischen Syndroms auf, sind feste Kompressionsstrümpfe der Klasse 2 oder allenfalls 3 angezeigt. Bei der Wahl des Strumpfs ist auf eine hohe Stiffness zu achten. Zugfestes Gestrick sorgt für einen hohen Arbeitsdruck, was bei der Behandlung von schweren Venenleiden und Schwellungen notwendig ist. Folgende Strümpfe bieten eine hohe Stiffness:

Venosan 7002

Der 7000er überzeugt mit einer vielseitigen Materialkombination. Baumwolle garantiert eine hohe Stiffness und einen guten Tragekomfort. SeaCell active Fasern geben konstant pflegende Stoffe an die Haut ab und sorgen so für eine gute Verträglichkeit.

Mediven forte

Der starke Strumpf von medi überzeugt mit einem stabilen Druck, der Schwellungen auch am Abend noch wirkungsvoll behandelt. Ein spezielles Fussteil verleiht angenehmen Komfort und ein frisches Tragegefühl.

Juzo Dynamic

Der Juzo Strumpf bietet eine feste Kompression, ohne Sie im Alltag einzuschränken. Das weiche Gestrick passt sich dem Körper perfekt an.

Weiter sollten im ersten Jahr nach der Thrombose mindestens 2 Nachuntersuchungen stattfinden, danach jährlich eine Nachkontrolle. So lässt sich Handlungsbedarf frühzeitig erkennen und der Arzt kann ergänzende Therapiemassnahmen wie eine Venenoperation oder Medikamente mit dem Patienten besprechen.

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